O-RINGe Kaufen | Werkstoffe Einfach erklärt

Alles was Sie über den Kauf von O-Ringen wissen müssen

O-Ringe sind ganz unscheinbare technische Elemente – so lange bis sie ungeplant ausfallen und plötzlich Ersatz beschafft werden muss. 

Dann stehen teure Maschinen still, gefährliche Flüssigkeiten laufen aus oder empfindliche Produkte werden kontaminiert und damit unbrauchbar. Das allgemein niedrige Preisniveau bei O-Ringen lässt die Beteiligten leicht ihre hohe Bedeutung vergessen. 

Ein ganzheitlicher Ansatz beim Einkauf von O-Ringen hilft jedoch dabei, technische Anforderungen und dauerhafte Wirtschaftlichkeit miteinander zu vereinbaren.

Werkstoff

Temperaturbeständigkeit

Chemiebeständigkeit

Elastizität

FFKM

-40°C bis +340°C

Hoch

Hoch

FEP ummantelt

-60°C bis +200°C

Hoch

Mittel

FKM (VITON)

-25°C bis +200°C

Mittel

Hoch

PTFE

-250°C bis +250°C

Hoch

Niedrig

NBR

-30°C bis +120°C

Niedrig

Hoch

HNBR

-30°C bis +150°C

Mittel

Hoch

EPDM

-45°C bis +150°C

Mittel

Hoch

SILIKON

-60°C bis +200°C

Niedrig

Hoch

FVMQ

-60°C bis +200°C

Mittel

Hoch

FEPM

-10°C bis +200°C

Mittel

Hoch

CR

-40°C bis +100°C

Niedrig

Hoch

ACM

-20°C bis +150°C

Mittel

Hoch

Unterschiede im Rohstoffpreis

Material

NBR

EPDM

VMQ

HNBR

FKM

PTFE

FEP

FFKM

Faktor

1

1,5

1,9

2,7

3,9

24

51

329

Korrekte Interpretation: NBR ist im Vergleich zu den anderen O-Ring Werkstoffen das günstigste Material. Der Faktor gibt an, wie viel teurer ein Material im Vergleich zu NBR ist. 
Beispiel: FKM ist 3,9x teurer als NBR. FFKM ist 329x teurer als NBR.

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#1 Darauf kommt es beim O-Ring Kauf an

Weg von der reinen Teilepreisfixierung und hin zu einer Lebenszyklusbetrachtung: Gerade wenn O-Ringe für anspruchsvolle Anwendung vorgesehen sind, ist das der effizienteste Ansatz für den Einkauf. 

Um das in der Praxis umzusetzen, müssen Einkäufer, Hersteller und Händler eine Sprache sprechen. Und das beginnt mit den technischen Eigenschaften der O-Ringe.

Vollständige Bestellangaben lassen keinen Zweifel daran, welcher O-Ring geliefert werden soll. Das bringt Klarheit für alle Seiten. So werden schnelle Logistikprozesse möglich und Streitfälle vermieden. Dabei liegt der Fokus vor allem auf den Abmessungen der O-Ringe und dem Elastomerwerkstoff.

Schwarze und rote O-Ringe kaufen

#2 Bestellangaben beim Kauf von O-Ringen

Während der Auslegung wird die Verpressung des O-Rings in der Einbaulauge festgelegt. Sie ergibt sich aus dem Abstand zwischen den beiden Dichtflächen und der Schnurstärke des O-Rings. 

Diese Schnurstärke, oder auch Querschnitt, wird durch Druck leicht verformt, damit das Material mehr Anlagefläche auf den Bauteilen gewinnt. Das trägt auch dazu bei, Bauteile abzudichten, die aufgrund von Toleranzen leicht exzentrisch zueinander positioniert sind.

Dementsprechend ist die Schnurstärke das bestimmende Maß von O-Ringen. Dazu kommt der Innendurchmesser. 

Er wird in vielen Fällen so gewählt, dass der O-Ring leicht gedehnt wird, wenn er einer Nut im Innenteil der Abdichtung sitzt. Aus diesen technischen Definitionen ergeben sich die Abmessungen, die allgemein im Format ID x C/S angegeben werden. Während ID für den Innendurchmesser steht, bezeichnet C/S den Querschnitt oder die Schnurstärke.

Die weltweit anerkannte Norm ISO 3601 sieht diese Methodik vor. Sie enthält auch eine Maßliste, die viele O-Ringe in Standardabmessungen von Innendurchmesser und Schnurstärke definiert. 

Das System zur Bezeichnung kann aber auch auf alle O-Ring Abmessungen angewendet werden, die nicht der Norm entsprechen. Gängig ist die Angabe in Zoll oder Millimeter. Bei einer Bestellung mit Verweis auf ISO 3601 sind auch gleich die zulässigen Toleranzen mit vereinbart. 

Denn die Norm enthält abhängig von der Schnurstärke zulässige Maximalwerte für maßliche Abweichungen.

#3 Auswahl des passenden O-Ring Werkstoffs

Die Abmessungen entscheiden, ob der O-Ring in der Einbaulage die notwendige Verformung erfährt. 

Dafür, dass der O-Ring seine Form und die elastischen Eigenschaften dauerhaft beibehält, sorgt die richtige Werkstoffauswahl. Im Betrieb wirken Temperaturen, Reibung und unterschiedlichste Chemikalien auf O-Ringe ein. 

Sie können in den O-Ring einwandern und ihn zum Aufquellen bringen. Genauso gut ist es möglich, dass Bestandteile aus dem O-Ring herausgelöst werden, wodurch er schwindet und an Elastizität oder Härte verliert. Diese Eigenschaften sind wiederum essenziell für die Dichtwirkung.

Gängige O-Ring Werkstoffe basieren auf verschiedenen Elastomeren. Diese haben wiederum spezifische technische Eigenschaften und Medienbeständigkeiten.

1. FFKM
FFKM ist ein sehr hochwertiger Werkstoff für O-Ringe. Er kommt daher vor allem für besonders herausfordernde Anwendungen zum Einsatz. O-Ringe aus diesem Material sind unempfindlich gegenüber vielen Kontaktmedien. 

Im gesamten Spektrum von Luft und Wasser, Ölen und Kraftstoffen sowie vielen Chemikalien gibt es nur wenige Ausnahmen. FFKM O-Ringe sind daneben auch mechanisch gut beständig und für einen breiten Temperaturbereich geeignet.

2. FEP
FEP O-Ringe sind eine attraktive Alternative zum Werkstoff FFKM, wenn im praktischen Einsatz niedrigere Höchsttemperaturen erreicht werden. Davon abgesehen bietet FEP eine sehr gute Medienbeständigkeit ähnlich dem teureren FFKM.

3. FKM
FKM ist chemisch ähnlich aufgebaut wie FFKM. Die Komponente, die maßgeblich für die Medienbeständigkeit des verantwortlich ist, ist bei FKM jedoch geringer ausgeprägt. Daher weist FKM eine etwas höhere Empfindlichkeit gegenüber Chemikalien auf. 

Die Hitzebeständigkeit fällt noch einmal geringer aus als bei FEP und liegt besonders im Kontakt mit Wasserdampf verhältnismäßig niedrig.

4. NBR
NBR O-Ringe haben ihre Stärke bei den mechanischen Eigenschaften. Vor allem die Abriebfestigkeit und die hohe Elastizität sprechen für den Einsatz von NBR. Die Verwendung ist jedoch durch das Medienbeständigkeitsprofil beschränkt. Vor allem im Bereich mineralölbasierter Produkte kommen NBR O-Ringe häufig zum Einsatz.

5. EPDM
Dichtungselemente aus EPDM finden sich in erster Linie im Bereich der Sanitär- und Heizungsinstallation sowie im Lebensmittelbereich. Dafür ist die gute Beständigkeit gegen heißes Wasser und Dampf verantwortlich. 

EPDM O-Ringe können in diesem Umfeld dauerhaft Temperaturen bis 200 °C standhalten. Sie sind jedoch anfällig gegenüber Fett und Öl.

Je besser ein O-Ring hinsichtlich der Werkstoffauswahl auf die realen Einsatzbedingungen abgestimmt ist, desto höhere Lebensdauern lassen sich erreichen. 

Neben der Angabe des Basiswerkstoffes können beim Einkauf von O-Ringe auch bestimmte Werkstoffmischungen angegeben werden. Sie sind im Einzelnen noch besser auf spezielle Anforderungen abgestimmt. 

Details dazu finden sich in den herstellereigenen Datenblättern der Werkstoffe.

O-Ring Werkstoff FFKM

#4 Herausforderungen beim O-Ring Kauf

Genormte Abmessungen und Werkstoffe machen eine eindeutige Beschreibung der O-Ringe möglich. Das erleichtert Händlern und Einkäufern die Zusammenarbeit und beugt Missverständnissen vor. Doch damit sind längst nicht alle Hürden überwunden, schließlich tun sich in der Praxis oft zusätzliche Problemstellungen auf.

1. Verfügbarkeit
Normgerechte O-Ringe sind in vielen Größen direkt lagernd: Das gehört zum Standard bei O-Ring Lieferanten. Wenn man das ernst nimmt, stellt dies hohe Anforderungen an die Lagerhaltung. 

Schließlich sieht beispielsweise die Maßtabelle nach ISO 3601 mehrere Schnurstärken und noch viel mehr Innendurchmesser vor. Vervielfacht wird das Sortiment durch die große Anzahl unterschiedlicher Werkstoffe. 

Hier werden nicht nur verschiedene Elastomere, sondern auch einzelne Werkstoffcompounds unterschieden. Diese Vielfalt ist eine Herausforderung für die Verfügbarkeit.

Dazu kommen nicht normgerechte O-Ringe in metrischen Abmessungen, zöllige O-Ringe oder Sondergrößen. Je spezieller die benötigten O-Ringe in Abmessungen und Werkstoff sind, desto eingeschränkter gestaltet sich die Verfügbarkeit. 

Sehr seltene Sondergrößen können möglicherweise gar nicht aus dem Bestand bedient werden, sondern müssen in einem zeitaufwendigen Spezialprozess angefertigt werden – mit entsprechenden Einbußen bei Wirtschaftlichkeit und technischen Eigenschaften.

Unsere Lösung:
Wir liefern ausschließlich O-Ringe und daher ist unser Lager voll mit O-Ring Abmessungen. Sollte ein O-Ring mal nicht auf Lager sein, dann können wir innerhalb von 5-6 Wochen jede beliebige Menge und Abmessung für Sie anfertigen.

2. Mindestabnahmemenge
Um angesichts der geringen Teilepreise ein besseres Verhältnis von Logistikaufwand zu Ertrag zu schaffen, setzen viele O-Ring Anbieter auf Mindestabnahmemengen. 

In vielen Fällen handelt es sich um 5 oder 10 Stück, die Mindestabnahmemenge kann jedoch auch andere Dimensionen annehmen. Für Abnehmer stellt sich dabei die Frage der Lagerung der derzeit nicht benötigten O-Ringe. Nur wenn sie fachgerecht gelagert werden, können sie bei der nächsten Wartung eingesetzt werden.

Unsere Lösung:
Bei uns können Sie vollständig ohne Mindestmengen oder Mindestpositionswerte Ihre O-Ringe bestellen.

3. Werzeugkosten
Für O-Ringe in Sondergrößen müssen in der Regel eigene Werkzeuge angefertigt werden. Schließlich sind die vorherrschenden Fertigungsverfahren das Spritzgießen und das Formpressen. 

Diese Verfahren erzeugen O-Ringe mit Eigenschaften, die über das gesamte Werkstück ausreichend stabil sind. Sie erfordern jedoch die Erstellung eines Werkzeugs, das der Rohmasse die endgültige Form gibt. 

Dabei liegen die Werkzeugkosten für das Formpressen unter denen für das Spritzgießen. Für die Herstellung von O-Ringen in kleineren Stückzahlen ist das jedoch immer noch sehr kostenintensiv. 

Als Alternative bleibt das Stoßvulkanisieren, bei dem O-Ringe werkzeuglos aus Endlosmaterial verklebt werden. Dies bringt jedoch deutliche Einbußen bei der mechanischen Belastbarkeit der O-Ringe mit sich.

Unsere Lösung:
Bei uns können Sie O-Ringe vollständig ohne Werkzeugkosten bestellen. Wird ein Werkzeug für eine Abmessung benötigt, dann übernehmen wir die Kosten für die Herstellung des Werkzeugs.

4. Lücken im Sortiment
Ein Bauteil – ein Partner: Der Einkauf ist bestrebt seine Komplexität zu reduzieren und den Bedarf bei einer begrenzten Anzahl an Lieferanten zu decken. 

Schließlich macht das die Zusammenarbeit in der Praxis einfacher und in der Regel auch profitabler. Dies wird jedoch erschwert von Angebotslücken. Wenn bestimmte Werkstoffe oder Abmessungen fehlen, müssen Einkäufer ausweichen und das Einkaufsvolumen über mehrere Lieferanten verteilen. 

Dies führt wiederum zu mehr Aufwand für die Qualitätssicherung der Teile und die Verwaltung der Geschäftsbeziehungen.

Unsere Lösung:
Wir liefern ausschließlich O-Ringe und können das auch richtig gut. Wir liefern Ihnen jeden Werkstoff in nahezu jeder Abmessung, Menge, Farbe, Härte und Zulassung.

Fazit: O-Ringe kaufen
Die Technik definiert die technischen Anforderungen an die O-Ringe. Doch der Hebel des Einkaufes ist ebenfalls groß: Stabile Lieferbeziehungen aufbauen, die Verfügbarkeit der benötigten O-Ringe absichern und eine hohe Qualität nachhalten, das gehört zu seinen wichtigsten Aufgaben.

Silikon O-Ringe von NH O-RING

„Ich bin überzeugt davon, dass wir unser Wissen mit der Welt teilen sollten. Ich hoffe, dass ich alle Ihre Fragen beantworten konnte. Sollten Sie noch Fragen haben, dann können Sie sich jederzeit gerne bei uns melden. Wir helfen Ihnen gerne weiter.“

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Luke Williams

Herr der O-Ringe
Autor der Dichtungsakademie

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