PFAS im Fokus: Verstehen, Erkennen, Handeln in 2024

WAS SIE ÜBER PFAS WISSEN SOLLTEN

Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) sind eine umfangreiche Gruppe synthetischer Chemikalien, die seit den späten 1940er Jahren entwickelt und hergestellt werden.

Diese Verbindungen zeichnen sich durch ihre hohe chemische Stabilität und Langlebigkeit aus, weshalb sie in einer Vielzahl von industriellen und kommerziellen Anwendungen eingesetzt werden. 

PFAS sind in der Umwelt und in vielen Konsumgütern weit verbreitet, was zu Bedenken hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt geführt hat. Aufgrund ihrer Fähigkeit, Wasser, Öl und Schmutz abzuweisen, finden sie Einsatz in Produkten wie Kochgeschirr, wasserabweisenden Kleidungsstücken und Feuerlöschschäumen. 

Ihre Präsenz in der Umwelt wird zunehmend als globales Problem erkannt, da sie sich in Wasser, Boden und lebenden Organismen anreichern können.

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#1 Was sind PFAS?

Definition und Zusammensetzung

  • Allgemeine Definition: PFAS ist die Abkürzung für Per- und Polyfluoralkylsubstanzen, eine Gruppe von über 10.000 synthetischen Chemikalien, von denen einige in der EU seit 2006 verboten sind. Diese Chemikalien sind sehr langlebig und bauen sich nur sehr langsam ab.
  • Chemische Struktur: Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen sind aliphatische organische Verbindungen, bei denen an mindestens einem Kohlenstoffatom die Wasserstoffatome vollständig durch Fluoratome ersetzt worden sind.
  • Kohlenstoff-Fluor-Bindungen: Fluorakyle enthalten Kohlenstoff-Fluor-Bindungen, die zu den stärksten chemischen Bindungen in der organischen Chemie gehören.

Vielfalt und Anzahl

  • Umfang der Stoffgruppe: Schätzungen zur Anzahl der einzelnen PFAS-Verbindungen variieren. Während einige Schätzungen von über 12.000 Einzelstoffen sprechen, umfasst die PFAS-Gruppe nach anderen Schätzungen mehr als 10.000 verschiedene Stoffe.

Eigenschaften

  • Persistenz: PFAS sind bekannt für ihre Langlebigkeit, was bedeutet, dass sie in der Umwelt über lange Zeiträume bestehen bleiben.
  • Bioakkumulativ und toxisch: Sie sind persistent, bioakkumulativ und können toxisch sein.

Herstellung und Verwendung

  • Historische Herstellung: PFAS werden seit den späten 1940er Jahren industriell hergestellt und sind nicht natürlich vorkommend.
  • Einsatzbereiche: Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften finden Perfluorierte Chemikalien (PFCs) Anwendung in zahlreichen industriellen Prozessen und technischen Anwendungen, einschließlich der Herstellung von wasser-, fett- und schmutzabweisenden Produkten, in Elektronikgeräten, kosmetischen Mitteln, Imprägniermitteln, und in vielen weiteren Bereichen.

#2 Wo sind PFAS enthalten?

PFAS, wegen ihrer einzigartigen chemischen Eigenschaften, finden sich in einer Vielzahl von Konsumgütern und Industrieprodukten. Diese Omnipräsenz hat zu einer weit verbreiteten Umweltkontamination geführt.

Alltagsprodukte

  • Kochgeschirr: Antihaftpfannen und -töpfe sind oft mit Perfluorierte Chemikalien (PFCs) beschichtet, um ihre antihaftenden Eigenschaften zu verbessern.
  • Textilien: Wasserdichte Kleidung, wie Regenjacken, sowie flecken- und schmutzabweisende Teppiche und Möbelstoffe enthalten häufig Fluorakyle.
  • Verpackungsmaterialien: Einige Lebensmittelverpackungen, insbesondere Fast-Food-Verpackungen, sind mit Perfluorierte Chemikalien (PFCs) beschichtet, um das Durchsickern von Flüssigkeiten und Fetten zu verhindern.

Industrielle Anwendungen

  • Feuerlöschschaum: PFAS werden in bestimmten Typen von Löschschäumen verwendet, insbesondere bei Bränden, bei denen Erdölprodukte beteiligt sind.
  • Elektronik: In der Elektronikindustrie werden PFAS wegen ihrer wasser- und hitzeabweisenden Eigenschaften eingesetzt.
  • Bauwesen: Bestimmte Arten von Farben, Lacken und Dichtungsmitteln enthalten PFAS.

Umweltbelastung

  • Boden und Wasser: Fluorakyle können durch industrielle Abfälle, Löschschaum und landwirtschaftliche Praktiken in den Boden und das Grundwasser gelangen.
  • Luft: Einige Perfluorierte Chemikalien (PFCs) können in die Luft freigesetzt werden und tragen zur Luftverschmutzung bei.

Regionale Unterschiede

  • Industriegebiete: Regionen mit hoher industrieller Aktivität weisen oft höhere PFAS-Konzentrationen auf.
  • Militärische Standorte: Aufgrund der Verwendung von Löschschaum bei Militärübungen sind militärische Standorte oft signifikante Quellen der PFAS-Kontamination.

#3 Warum PFAS gefährlich sein können? (PFAS Gift)

PFAS, auch bekannt als „Forever Chemicals“ wegen ihrer extremen Persistenz in der Umwelt und im menschlichen Körper, haben in den letzten Jahren aufgrund ihrer potenziellen Gesundheitsrisiken und Umweltauswirkungen zunehmend Besorgnis erregt.

Gesundheitliche Auswirkungen

  • Bioakkumulation: Per- und Polyfluoralkylsubstanzen haben die Fähigkeit, sich im menschlichen Körper anzusammeln, was zu langfristigen Gesundheitsproblemen führen kann.
  • Toxizität: Einige Studien haben gezeigt, dass bestimmte Perfluorierte Chemikalien (PFCs) negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben können, darunter:
    • Beeinträchtigung des Immunsystems.
    • Erhöhung des Risikos für bestimmte Krebsarten.
    • Negative Auswirkungen auf die Leber.
    • Störungen im Hormonsystem.
    • Entwicklungsprobleme bei Föten und Kindern.

Umweltauswirkungen

  • Persistenz: PFAS sind extrem langlebig und bauen sich in der Umwelt nicht ab, was zu einer kontinuierlichen Akkumulation führt.
  • Wasserverschmutzung: Fluorakyle gelangen häufig in Wassersysteme, was zu einer weit verbreiteten Kontamination von Trinkwasserquellen führt.
  • Auswirkungen auf die Tierwelt: Perfluorierte Chemikalien (PFCs) können sich auch in der Tierwelt anreichern, was zu Gesundheitsproblemen bei Tieren führt und die Biodiversität beeinträchtigt.

Untersuchungen und Regulierungen

  • Wissenschaftliche Studien: Umfangreiche Forschung wird betrieben, um die genauen Auswirkungen von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen auf die Gesundheit und die Umwelt zu verstehen.
  • Regulierungsbemühungen: Weltweit gibt es Bestrebungen, die Verwendung und Freisetzung von Perfluorierte Chemikalien (PFCs) zu regulieren, um die Risiken zu minimieren.

Zusammenfassung

Die potenziellen Gesundheits- und Umweltrisiken von PFAS machen sie zu einem wichtigen Thema für Regulierungsbehörden, Gesundheitsorganisationen und die Öffentlichkeit. Ihre Langlebigkeit, Fähigkeit zur Bioakkumulation und Toxizität sind Hauptgründe für die wachsende Besorgnis und die Notwendigkeit einer verstärkten Kontrolle und Regulierung.

#4 Wie sollen PFAS reguliert werden?

Angesichts der wachsenden Bedenken hinsichtlich der Umwelt- und Gesundheitsauswirkungen von PFAS haben Regierungen und internationale Organisationen Maßnahmen zur Kontrolle und Regulierung dieser Chemikalien eingeleitet.

Globale und Nationale Regulierungsinitiativen

  • Internationale Abkommen: Einige Per- und Polyfluoralkylsubstanzen, insbesondere PFOS und PFOA, wurden in internationale Übereinkommen wie das Stockholmer Übereinkommen über persistente organische Schadstoffe aufgenommen, was zu Beschränkungen und Verboten ihrer Nutzung führte.
  • EU-Regulierungen: Die Europäische Union hat spezifische Grenzwerte für Perfluorierte Chemikalien (PFCs) in Trinkwasser und bestimmten Produkten festgelegt und arbeitet an weiteren Regelungen, um die Verwendung und den Umgang mit PFAS zu kontrollieren.
  • Nationale Gesetzgebung: Verschiedene Länder haben eigene Maßnahmen ergriffen, um Fluorakyle zu regulieren, die von vollständigen Verboten bestimmter Perfluorierte Chemikalien (PFCs) bis hin zu Beschränkungen ihrer Verwendung in bestimmten Produkten reichen.

Herausforderungen bei der Regulierung

  • Chemische Vielfalt: Die große Anzahl unterschiedlicher PFAS-Verbindungen erschwert eine einheitliche Regulierung.
  • Wissenschaftliche Unsicherheiten: Trotz umfangreicher Forschung gibt es immer noch Unsicherheiten bezüglich der spezifischen Auswirkungen einzelner PFAS-Verbindungen, was die Festlegung von Grenzwerten und Sicherheitsstandards erschwert.
  • Industrieller Widerstand: Die breite industrielle Nutzung von Perfluorierte Chemikalien (PFCs) führt zu wirtschaftlichen Interessenkonflikten, was die Durchsetzung strenger Regulierungen erschwert.

Zusammenfassung

Die Regulierung von Perfluorierte Chemikalien (PFCs) ist ein komplexes und sich entwickelndes Feld, das sowohl die Wissenschaft als auch die Politik herausfordert. 

Angesichts der potenziellen Risiken, die diese Chemikalien darstellen, ist es von entscheidender Bedeutung, effektive Strategien zu entwickeln, um ihre Nutzung zu kontrollieren und ihre Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit zu minimieren.

#5 Wie ist der aktuelle Stand zum PFAS-Verbot von der ECHA?

Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) hat bedeutende Schritte unternommen, um die Verwendung von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen in der Europäischen Union zu beschränken. 

Diese Chemikalien, die aufgrund ihrer extremen Persistenz in der Umwelt und ihrer potenziellen Gesundheitsrisiken in den Fokus gerückt sind, umfassen eine Familie von etwa 10.000 Substanzen.

Vorschlag zur Beschränkung von PFAS

Im Jahr 2023 hat die ECHA einen Vorschlag zur Beschränkung von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen vorgelegt. Dieser Vorschlag wurde von fünf EU-Mitgliedstaaten – Dänemark, Deutschland, den Niederlanden, Norwegen und Schweden – erarbeitet und der ECHA unterbreitet. Ziel ist es, eine umfassende Regulierung dieser Chemikalien unter der REACH-Verordnung der EU zu erreichen.

Öffentliche Konsultation und Zeitplan

Die ECHA hat eine sechsmonatige öffentliche Konsultationsphase für diesen Vorschlag eingerichtet, die am 22. März 2023 begann und am 25. September 2023 endet. Diese Konsultation bietet Organisationen, Unternehmen und Einzelpersonen die Möglichkeit, Kommentare und Informationen zum Vorschlag einzureichen. Mehr als 4.400 Organisationen, Unternehmen und Einzelpersonen haben bereits Kommentare und Informationen zu diesem Vorschlag eingereicht.

Erwartete Umsetzung

Aktuell setzen sich die beteiligten EU-Mitgliedstaaten für ein EU-weites Verbot von PFAS ein, das voraussichtlich 2026/2027in Kraft treten soll. Dieses Verbot zielt darauf ab, die Verwendung und Freisetzung dieser Chemikalien zu beschränken, um die damit verbundenen Umwelt- und Gesundheitsrisiken zu minimieren.

Zusammenfassung

Der aktuelle Stand zum Verbot von Fluorakylen in der EU spiegelt eine zunehmende Besorgnis über die Auswirkungen dieser Chemikalien und das Bestreben wider, ihre Verwendung durch umfassende Regulierungen einzuschränken. 

Die von der ECHA initiierte öffentliche Konsultation und der geplante Zeitplan für das Inkrafttreten des Verbots zeigen, dass dieses Thema in der EU-Politik eine hohe Priorität hat. 

Die endgültige Entscheidung und Umsetzung der Beschränkungen wird die Richtung für die zukünftige Verwendung von Perfluorierte Chemikalien (PFCs) in der EU maßgeblich beeinflussen.

#6 Wo sind die PFAS Belastungen am höchsten?

Die Belastung durch per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen ist ein globales Problem, wobei einige Regionen besonders stark betroffen sind. Eine umfassende Untersuchung in Deutschland hat aufgezeigt, wie weitreichend die Kontamination sein kann.

Umfang der Kontamination

  • Deutschland: Eine Recherche von NDR, WDR und SZ hat in Deutschland mehr als 1500 Orte mit PFAS-Verschmutzung identifiziert, darunter über 300 Hotspots mit signifikanter Belastung.
  • Europa: Im Rahmen des „Forever Pollution Project“ wurden in ganz Europa über 17.000 Orte mit relevanter PFAS-Verschmutzung lokalisiert, einschließlich etwa 2000 Hotspots, die erhebliche Gesundheitsgefahren darstellen.

Schwerpunkte der Verschmutzung

  • Flughäfen und Militärstandorte: Viele dieser Orte sind Flughäfen und Militärstandorte, wo in der Vergangenheit PFAS-haltiger Löschschaum eingesetzt wurde.
  • Kläranlagen und Deponien: Auch Kläranlagen und Deponien sind betroffen, da sich hier PFAS-haltige Abwässer und Gegenstände sammeln.
  • Industriebetriebe: Zusätzlich tragen Industrien, die Per- und Polyfluoralkylsubstanzen einsetzen oder mit PFAS kontaminierte Rohstoffe verwenden, zur Verschmutzung bei. Beispiele hierfür sind die Textilindustrie, die Metallveredelung oder Betriebe, die Altpapier verarbeiten.

Herausforderungen bei der Sanierung

Zusammenfassung

Die PFAS-Belastung ist ein weit verbreitetes Problem, das zahlreiche Orte in Deutschland und ganz Europa betrifft. Besonders betroffen sind Orte, an denen PFAS-haltige Produkte eingesetzt wurden, sowie Industriestandorte. 

Die Herausforderungen bei der Sanierung und die mangelnde systematische Untersuchung vieler potenziell betroffener Gebiete verdeutlichen die Komplexität und Dringlichkeit des Problems.

#7 PFAS-Regulierung im internationalen Vergleich: Unterschiede zwischen USA, EU und Asien

USA

Die amerikanische Umweltschutzbehörde (EPA = Environmental Protection Agency) hat für PFAS in Trinkwasser Gesundheitsberatungsgrenzwerte empfohlen, aber bisher nur mit durchwachsenem Erfolg. Die FDA reguliert den Einsatz von zugelassenen Perfluorierte Chemikalien (PFCs) in Lebensmittelkontaktprodukten, setzt jedoch keine Höchstgrenzen für Fluorakyle in Lebensmitteln fest. 

Die Regulierung konzentrierte sich hauptsächlich auf zwei Chemikalien, PFOA und PFOS, wobei Bedenken hinsichtlich des Ersatzes dieser Chemikalien durch ähnliche aufkommen. Am 18. Oktober 2021 kündigte der EPA-Administrator Michael S. Regan den PFAS-Strategiefahrplan der Behörde an, der einen ganzheitlichen Ansatz zur Bewältigung von PFAS umreißt. 

Dieser Fahrplan setzt Fristen, innerhalb derer die EPA spezifische Maßnahmen ergreifen will, und verpflichtet sich zu neuen, mutigeren Politiken zum Schutz der öffentlichen Gesundheit und der Umwelt.

Europäische Union

Die EU plant weitreichende Einschränkungen bei der Produktion und Verwendung von PFAS. Am 7. Februar 2023 veröffentlichte die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) einen 211-seitigen Vorschlag zu PFAS-Beschränkungen gemäß der REACH-Verordnung. 

Dieser Vorschlag zielt darauf ab, die Produktion und Verwendung von Fluorakylen in Europa in den meisten Anwendungen über bestimmte sehr niedrige Grenzwerte hinaus weitgehend zu eliminieren. 

ECHA plant, die Herstellung, Verwendung oder das Inverkehrbringen von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen generell zu verbieten, es sei denn, sie liegen in Konzentrationen unterhalb bestimmter Grenzwerte vor. Die Europäische Kommission wird voraussichtlich erst 2025 formell über den Vorschlag beraten, und die Einschränkungen könnten ab 2026 oder 2027 in Kraft treten.

Asien (Schwerpunkt China)

In Asien, insbesondere in China, zeigt sich ein deutlicher Bedarf an strengeren PFAS-Regulierungen. 

Eine Studie der Tsinghua-Universität offenbarte gefährlich hohe PFAS-Werte im Trinkwasser verschiedener chinesischer Städte, was die dringende Notwendigkeit zur Kontrolle und Reduzierung von PFAS-Emissionen aus verschiedenen industriellen Quellen unterstreicht. 

Per- und Polyfluoralkylsubstanzen werden in China weiterhin produziert, obwohl Nordamerika und Europa bestimmte Perfluorierte Chemikalien (PFCs), einschließlich PFOA und PFOS, bereits auslaufen lassen. 

China hat Schritte unternommen, um neue Schadstoffe mit einem Entwurfsplan für das „New Pollutant Management Action Plan“ anzugehen, der strengere Regulierungen für neue chemische Registrierungen, Verbote und Beschränkungen schädlicher Chemikalien sowie strenge Standards für den Gehalt an gefährlichen Chemikalien in Produkten vorsieht.

#8 PFAS-Ersatz: Erfolgsgeschichten in der Materialinnovation

  1. Ersatzstoffe in der Papierverpackungsindustrie: Ein Forschungsteam des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) veröffentlichte 2021 eine Studie über Alternativen zu PFAS in Papierverpackungen für Lebensmittel. Dabei wurden Wachse oder Laminierungen von Papier mit Polymerfolien wie Polyethylen (PE), Poly(Ethylen-Co-Vinylalkohol) und Polyethylenterephthalat (PET) als gängige Strategien identifiziert.

  2. Ersatz in tribologischen Anwendungen: Ensinger hat eine Alternative zu PTFE-gefüllten Gleitmaterialien entwickelt, die keine PTFE-Füllstoffe benötigen. Diese neuen Kunststoffverbindungen namens TECACOMP XS in Kombination mit PPA, PA66, PPS und PEEK erreichen hervorragende Reibungs- und Verschleißergebnisse in verschiedenen tribologischen Anwendungen.

  3. Ersatzstoffe in der Produktentwicklung: RTI Innovation Advisors arbeitet mit Unternehmen zusammen, um ihre chemische Strategie anzupassen und den Einsatz von Problemchemikalien in Produkten zu reduzieren oder zu eliminieren. In ihrer Arbeit haben sie mehreren führenden Unternehmen dabei geholfen, Per- und Polyfluoralkylsubstanzen in ihren Produkten zu entfernen und lebensfähige Alternativen für Perfluorierte Chemikalien (PFCs) zu finden.

#9 Die Rolle von PFAS in der Herstellung von O-Ring Dichtungen

  1. Einsatz von PFAS in O-Ring Dichtungen: PFAS, eine Gruppe von Chemikalien, werden zur Herstellung von Fluorpolymer-Beschichtungen und -Produkten verwendet, die Hitze, Öl, Flecken, Fett und Wasser widerstehen. Diese Chemikalien sind in verschiedenen industriellen und Verbraucherprodukten weit verbreitet.

  2. Materialien und Anwendungen: In der Montage von mechanischen Dichtungen, Lagerungsschutz und verwandten Produkten werden oft Materialien verwendet, die PFAS enthalten, wie PTFE, FEP, PFA, FKM, FFKM, FVMQ und FEPM (Fluorpolymere). Diese Materialien sind in der Regel in Form von geformtem Gummi (elastomerem Polymer), Wellendichtungen, Dichtungen, O-Ringen und anderen sekundären Produkten zu finden.

  3. Regulierungsbestrebungen und Herausforderungen: Einige Unternehmen versuchen sicherzustellen, dass ihre Elastomere frei von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen sind, um den Vorschriften von Behörden wie der EPA und der ECHA zu entsprechen. Trotz dieser Bemühungen ist die Verwendung bestimmter PFAS-Verbindungen in Dichtungsprodukten wie Ventilpackungen, Pumpenpackungen, Dichtungen und O-Ringen in diversen Anwendungen essentiell und darüber hinaus alternativlos.

  4. Chemische Eigenschaften und Klassifizierung: PFAS ist ein allgemeiner Begriff, der eine Gruppe von Verbindungen bezeichnet, die Kohlenstoff-Fluor-Bindungen (C-F3 und C-F2) enthalten. Dies umfasst alle Fluorpolymere und Fluorelastomere wie FKM, FFKM, PTFE und viele andere.

#10 Essenzielle Anwendung von PFAS und das Fehlen von Alternativen

Essentielle Anwendungen von PFAS

Einige Anwendungen von Perfluorierte Chemikalien (PFCs) sind aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften und des Mangels an geeigneten Ersatzstoffen als essentiell zu betrachten. Beispielsweise sind perfluorosulfonierte Membranen, die in der Chlor-Alkali-Produktion für den Ionenaustausch verwendet werden, essentiell. 

Diese Membranen ersetzten giftige Quecksilberzellen und aus krebserregendem Asbest hergestellte Diaphragmen. Solche Anwendungen sind unentbehrlich, da es keine etablierten Alternativen gibt, die die erforderliche technische Funktion und Leistung bieten.

Herausforderung bei der Entwicklung von Alternativen

Die Entwicklung von Alternativen zu PFAS stellt eine große Herausforderung dar. Während für einige Verwendungen von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen, wie beispielsweise dentaler Zahnseide, die mit PTFE beschichtet ist, Alternativen vorhanden sind, gibt es für andere Anwendungen, insbesondere solche, die für die Sicherheit oder die Funktion der Gesellschaft als unerlässlich gelten, noch keine geeigneten Ersatzstoffe. 

In solchen Fällen ist die kontinuierliche Forschung und Entwicklung von PFAS-freien Alternativen entscheidend.

Zusammenfassung

Die chemische Beständigkeit von Fluorakylen ist Segen und Fluch zugleich. Es gibt eine Vielzahl von Anwendungen, für die es noch keine geeigneten Alternativen gibt. Gleichzeitig ist zu berücksichtigen, dass Perfluorierte Chemikalien (PFCs) für die dringend notwendige Energiewende unverzichtbar sind und sich dies kurzfristig auch nicht ändern wird.

Die Diskussion über Per- und Polyfluoralkylsubstanzen sollte sich nicht nur auf die Risiken konzentrieren, sondern auch die essenzielle Bedeutung dieser Chemikalien für bestimmte Anwendungen und die Herausforderungen bei der Suche nach Alternativen berücksichtigen. 

Aber das Hauptziel muss natürlich darin bestehen, die Entwicklung von Materialalternativen voranzutreiben, um die Abhängigkeit von persistenten und potenziell schädlichen Chemikalien so weit wie möglich zu verringern.

#11 FAQ zu den wichtigsten Fragen rund um das Thema PFAS

  1. Was sind PFAS? PFAS sind industriell hergestellte Stoffe, die nicht natürlich vorkommen. Sie umfassen mindestens 10.000 verschiedene Verbindungen und zeichnen sich durch ihre chemische und physikalische Stabilität aus.

  2. Welche Produkte enthalten PFAS? Perfluorierte Chemikalien (PFCs) finden sich in vielen Verbraucherprodukten wie Fast-Food-Verpackungen, Outdoor-Bekleidung, antihaft-beschichteten Pfannen, Elektronikgeräten, kosmetischen Mitteln, Imprägniermitteln und Ski-Wachsen. Sie werden auch in industriellen Prozessen und technischen Anwendungen eingesetzt.

  3. Wie gelangen PFAS in die Nahrungskette? PFAS können über die Atmosphäre, Gewässer und Böden in die Nahrungskette gelangen. Ihre chemische Stabilität führt dazu, dass sie in der Umwelt sehr langlebig sind und sich in Pflanzen und Tieren anreichern können.

  4. Werden PFAS auch im Menschen nachgewiesen? Ja, PFAS können im menschlichen Blutplasma, -serum und in der Muttermilch nachgewiesen werden. Die interne Exposition gegenüber PFAS variiert je nach Verbindung.

  5. Was passiert mit PFAS nach der Aufnahme in den Körper? PFAS können entweder unverändert ausgeschieden oder zu anderen PFAS verstoffwechselt werden. Langkettige Fluorakyle wie PFOS und PFOA werden nur langsam ausgeschieden, was zu ihrer Anreicherung im menschlichen Körper führen kann.

  1. Sind PFAS gesundheitsschädlich? Einige PFAS-Verbindungen wurden mit verschiedenen Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht, darunter Krebs, Leber- und Schilddrüsenerkrankungen sowie Immun- und Fortpflanzungsstörungen. Langfristige Exposition kann das Risiko für diese Erkrankungen erhöhen.

  2. Gibt es umweltfreundliche Alternativen zu PFAS? Während Forschungen an umweltfreundlicheren Alternativen zu PFAS im Gange sind, gibt es noch keine weit verbreiteten Ersatzstoffe, die die einzigartigen Eigenschaften von Perfluorierte Chemikalien (PFCs), insbesondere in anspruchsvollen Anwendungen wie der Halbleiterfertigung und medizinischen Geräten, vollständig ersetzen können.

  3. Können PFAS recycelt oder sicher entsorgt werden? Die Entsorgung und das Recycling von PFAS-haltigen Produkten sind schwierig, da Perfluorierte Chemikalien (PFCs) chemisch sehr stabil und schwer abbaubar sind. Fortschritte in der Abfallbehandlung und Recyclingtechnologien sind erforderlich, um Fluorakyle sicher zu handhaben.

„Ich bin überzeugt davon, dass wir unser Wissen mit der Welt teilen sollten. Ich hoffe, dass ich alle Ihre Fragen beantworten konnte. Sollten Sie noch Fragen haben, dann können Sie sich jederzeit gerne bei uns melden. Wir helfen Ihnen gerne weiter.“

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Luke Williams

Herr der O-Ringe
Autor der Dichtungsakademie

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